Wie viele Wahlversprechen darf man in welcher Zeit brechen, um als Bürgermeister zurückzutreten?

Willkommen im politischen Zirkus von Bad Wildungen, wo Wahlversprechen anscheinend den Haltbarkeitsrekord eines überreifen Obstes haben – kurz und schmerzlos vergammeln sie, kaum dass der Wahltag vorbei ist. Der aktuelle Star der Manege: Bürgermeister Ralf Gutheil. Versprochen war viel, gehalten... nun ja, sprechen wir besser nicht darüber. Oder doch?


Beginnen wir mit dem Herzen der Stadt – dem Heloponte-Schwimmbad. Erinnern wir uns an die erfrischende Klarheit im Wahlkampf, als es hieß, dass eine beachtliche Summe an Rücklagen für den Neubau des Heloponte zur Verfügung stehe. Schön, oder? Die Bürger fühlten sich wie im Planschbecken des Vertrauens, bis nach der Wahl plötzlich der Stecker gezogen wurde und Gutheil mit ernster Miene verkündete: „Uns fehlt das Geld.“ Ach, wirklich? Ein Schwimmbad sei eben nur eine „freiwillige Leistung“, erklärte er uns, während er den Bau eines neuen Bauhofs – natürlich eine Pflichtaufgabe! – zur absoluten Priorität erklärte. Ja, ein Schwimmbad kann man schließlich zur Not auch weglassen. Schwimmen lernt man ja zur Not in der Badewanne.


Aber halt! Das war doch nicht alles, was uns versprochen wurde. In seinem Wahl-Faltblatt prangte der Satz zum Heloponte: „Abriss nach Beschluss.“ Klingt vernünftig, oder? Dumm nur, dass es bis heute keinen Abrissbeschluss gibt. Keine Unterschrift, kein Abriss, nur leere Worte. Vielleicht hat man ja gehofft, dass die Bürger irgendwann selbst zur Abrissbirne greifen, wenn man es nur lange genug hinauszögert.


Doch der Höhepunkt dieses Schauspiels fand während des WLZ-Forums statt. Hier versprach unser Bürgermeister hoch und heilig, sich für ein Freibad einzusetzen – ein Symbol der Erholung und Lebensqualität. Die Stadtverordnetenversammlung fasste am 3. Juli 2023 sogar einen entsprechenden Beschluss: Es sollte endlich eine Kostenaufstellung für ein verkleinertes Freibad vorgelegt werden. Und was passierte? Richtig, nichts. Dieser Beschluss liegt bis heute irgendwo in den tiefen Aktenbergen des Rathauses, unberührt, vergessen – vielleicht wartet er auf bessere Zeiten oder die Rückkehr des gesunden Menschenverstands. Wäre es nicht tragisch, wäre es fast schon komisch.


Und jetzt das große Finale: Am 2. September 2024 wird plötzlich ein Beschluss gefasst, der eine Planung für ein autarkes Freibad vorsieht, dessen Technik plötzlich doch vom Hallenbad getrennt werden kann – eine Idee, die Bürgermeister Gutheil vorher strikt abgelehnt hatte. Vielleicht hat sich ja die Physik über Nacht verändert, oder der Bürgermeister hat die Spielregeln einfach neu erfunden. Wer weiß das schon?


Bleibt die Frage: Wie viele gebrochene Wahlversprechen darf man als Bürgermeister eigentlich ansammeln, bevor man sich selbst den Rücktritt empfiehlt? Gutheil scheint jedenfalls entschlossen, den Rekord zu brechen. Das Heloponte jedenfalls wird wohl noch lange auf seine Rettung warten müssen – genau wie die Bürger von Bad Wildungen auf die Einlösung der Versprechen ihres Bürgermeisters.


Bleibt die Frage: Wie viele gebrochene Wahlversprechen darf man als Bürgermeister eigentlich ansammeln, bevor man sich selbst den Rücktritt empfiehlt? Gutheil scheint jedenfalls entschlossen, den Rekord zu brechen. Das Heloponte jedenfalls wird wohl noch lange auf seine Rettung warten müssen – genau wie die Bürger von Bad Wildungen auf die Einlösung der Versprechen ihres Bürgermeisters.


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